Bobby Car Rennen

Kleine Maus mit schnellem Flitzer

Zweites Bobby Car-Rennen der Löhner Grundschulen

Löhne. In wenigen Sekunden geht es los. Die Spannung ist greifbar. Die Betreuer und Techniker haben ihr Bestes gegeben. Jetzt kommt es allein auf das Können der Fahrer an. Die beiden Kontrahenten stehen mit ihren Wagen bereits in Position. Zum letzten Mal werden die Reifen und die Lenkung geprüft, dann das Startzeichen. Mit ihren schnittigen Autos und dem Ziel vor Augen rasen sie die Rampe herunter und steuern aufs Ziel zu.

Nein, das ist kein Formel 1 Rennen, sondern das zweite Bobby Car-Rennen der Grundschulen Löhne: Hier dröhnen keine Motoren und es riecht auch nicht nach Benzin und Öl, entscheidend ist allein Geschicklichkeit und Muskelkraft. In diesem Jahr diente das Firmengelände von Mercedes-Bollmeyer als Rennbahn. Nach dem großen Erfolg vom Rennen im Mai 2010, stand für den „Lions Club Löhne“ schnell fest, dass es auch im Jahr 2011 wieder eine solche Veranstaltung geben soll.

„Wir haben in den letzten Jahren unsere Bemühungen verstärkt, Schulen und Kindergärten zu bedenken“, erklärt der ehemalige Präsident vom „Lions Club Löhne“ Manfred Arndt. „Für die Schüler ist das Bobby Car-Rennen besonders toll, weil sie sich für ihre Schule einsetzen können.“

Die Grundschulen Halstern, Löhne-Bahnhof, Melbergen-Wittel, Mennighüffen, Obernbeck und Löhne-Ort nahmen mit je acht Fahrern an dem Rennen teil. Jede Schule musste sich einen Teamnamen ausdenken und ihr Bobby Car und ihr Outfit passend dazu entwerfen.

Zoe Strutz, eine Ersatzfahrerin von der Grundschule Löhne-Bahnhof, zieht mit ihrem Kostüm auf jeden Fall einige Blicke auf sich: Ein Gelb-Schwarz gestreifter Helm und ein ebenso farblich gekennzeichnetes Bobby Car lassen erkennen, dass es sich um eine Biene handelt. Große Fühler, die an ihrem Helm befestigt sind, schwingen im Wind. 

„Bobby Car fahren macht großen Spaß“, freut sich die Sechsjährige. Dann stößt sie sich mit all ihrer Beinkraft nach vorne ab und flitzt davon.

Das Stoppen der Zeit ist computergesteuert: Sobald die Rennfahrer von der 60 Grad steilen Rampe los düsen, läuft die Zeit. Es fahren immer zwei gleichaltrige Schüler unterschiedlicher Schulen gegeneinander. Zum Ermitteln der Siegerschule werden alle Zeiten der Fahrer summiert.

Nicht nur die Kinder kämpften um Sieg und Platz, sondern auch einige Lehrer mussten sich auf ein Bobby Car schwingen und die dreißig Meter lange Strecke hinter sich bringen. „Ich habe Angst“, sagt Lehrerin Tanja Schnabel von der Grundschule Löhne-Bahnhof und lacht. 

Alle Schulen wurden mit Geldpreisen bedacht: Fünfhundert Euro für den Ersten, Vierhundert für den Zweiten und Dreihundert für den Drittplatzierten. Aber auch die Viert- bis Sechstplatzierten konnten sich über Zweihundert Euro freuen. Es gab es auch Sonderpreise: „Für das originellste Bobby Car, den einfallsreichsten Teamnamen und das beste Outfit gibt es je einen Pokal“, erklärt Jürgen Reiß vom Lions Club Löhne. „Außerdem bekommt der schnellste Lehrer zweihundert Euro für den Förderverein.“

Schnellste Lehrerin wurde Julia Wagner von der Grundschule Mennighüffen-West. „Die kann fast mit den Zeiten der Kinder mithalten“, staunt Moderator Christoph Meyer vom Event-Team Sassenroth aus Bielefeld. Die Firma stellte auch die Rampe und ein Sprint-Team, das vor dem Start bei den Kindern noch einmal Lenker und Reifen überprüfte.

Für Kreativität wurde die Schule Halstern für das beste Design vom Bobby Car, die Schule Obernbeck für das Gesamtoutfit und die Bee-Bobbys aus Löhne-Bahnhof für ihren originellen Namen mit Pokalen belohnt. Dann kürte ehemaliger Lions Club Präsident die drei schnellsten Schulen.

VON CHARLOTTE OBERSTUKE
Neue Westfälische, Dienstag 19. Juli 2011