Ein neues Haus für Tsunami-Opfer

Ein neues Haus für Tsunami-Opfer

Löhne (nw). Der Eine blickt nach vorn, der Andere nach hinten: An der Spitze des Löhner Lions-Clubs hat es turnusmäßig einen Präsidentenwechsel gegeben. Peter-Michael Voß wird die Löhner Lions in den nächsten zwölf Monaten führen. Erster Vizepräsident ist Dr. Jürgen Reiß. Sekretär bleibt Dieter Schröder, Schatzmeister ist weiterhin Klaus Hambruch. Heiko Bakker koordiniert für ein weiteres Jahr die umfangreichen Lions-Activities.

Damit endet die Amtszeit des bisherigen Präsidenten Siegfried Sprekelmeier. Er blickt auf „ein sehr erfolgreiches Jahr“ zurück. Höhepunkt war die Tombola auf dem Löhner und Mennighüffer Weihnachtsmarkt, bei der eine sehr gute Einnahme erzielt wurde. Die liefert den Lions neben Eigen- und Fremdspenden die Basis für umfangreiche Unterstützung und Hilfe Notleidender. „Dabei ist für uns die Lions-Hilfe immer Hilfe zur Selbsthilfe“, erläutert Siegfried Sprekelmeier. „Wir erwarten, dass da, wo wir helfen, die Betroffenen auch selbst aktiv werden und somit ihre Situation auch selbst mit verbessern.“

Besondere Projekte waren und sind der Löhner Mittagstisch, bei dem in Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche und ehrenamtlichen Helfern im Haus der Begegnung für 1,50 Euro ein Mittagessen zur Verfügung gestellt wird. Weiterhin wurden Schulen und Kindergärten unterstützt. Internationale Hilfe gab es für ein Waisenhaus in Alba Julia (Rumänien) sowie ein Krankenhaus in Iwano Frankiwsk (Ukraine). In beiden Projekten sind die Lions langfristig tätig. Hier werden Kleidungsstücke, Möbel und medizinische Geräte zur Verfügung gestellt.

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel für direkte Hilfe geht auf den Tsunami von 2006 zurück. Hier haben die Löhner Lions entschieden, eine achtköpfige Familie in Sri Lanka beim Wiederaufbau ihres Hauses zu unterstützen. Die Familie musste über zwei Jahre in Obdachlosenunterkünften leben und hat nun eine neues Zuhause, dank der Lions Unterstützung aus Löhne. Für genau 5.950 Euro wurde ein Haus auf einer Anhöhe 600 Meter entfernt vom Meer errichtet. Links neben der Hauseingangstür ist gut sichtbar ein Schild angebracht, auf dem darauf hingewiesen wird, dass der Löhner Lions-Club dieses Heim finanziert hat.

„Dieses Beispiel zeigt eindrucksvoll, wie der Club unbürokratisch und direkt hilft“, so der neue Präsident Peter-Michael Voß. Ein entsprechender Dankesbrief der Familie erreichte die Lions Anfang des Jahres.

Peter-Michael Voß ist vielen Löhnern aus seiner Zeit als Pfarrer der Kirchengemeinde Obernbeck noch bekannt. Er ist einer von zurzeit 31 Löhner Lions-Club Mitgliedern, die aus ganz unterschiedlichen Berufsgruppen kommen. Ihr Ziel ist, kulturelle und soziale Aktivitäten in der Gesellschaft zu fördern. Dabei gehen alle Gelder direkt den Bedürftigen zu, Verwaltungskosten entstehen nicht.

Der neue Präsident will den Schwerpunkt seiner Arbeit auf regionale Projekte in und um Löhne legen und den Blick auf Fragen der Menschenrechte lenken, denen sich die Bundesrepublik vor 60 Jahren verpflichtet hat. „Es gilt, die bisherige Arbeit weiterzuführen, Gleichzeitig werden wir aber auch da, wo Not ist, neue Aufgaben angehen und direkt unterstützen“, bekräftigte Peter-Michael Voß.

Neue Westfälische, Löhner Nachrichten, Freitag 27. Juni 2008

PDF-Download Ein neues Haus für Tsunami-Opfer